CapiDog

ISDN-Monitor für Windows

© Shamrock Software GmbH
Version 1.54 - Oktober 2018


Inhalt des Handbuchs

CapiDog ist ein Freeware-Programm von Shamrock Software für alle Windows-Varianten (32+64 Bit, verwendet 32-Bit-CAPI). Shamrock bietet für Freeware keinen Hotline-Support und garantiert nicht die Eignung für einen bestimmten Verwendungszweck oder die Funktion in einer bestimmten Systemumgebung. Das Weiterverbreiten des Programms im Internet oder auf Datenträgern ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Shamrock Software GmbH zulässig. Die Weitergabe gegen Entgelt ist ausdrücklich untersagt. - Änderungen der letzten Zeit:

1.54 31.10.18 IE Display (z.B. Telefonbucheintrag der Fritzbox) wird ins Protokoll übernommen
1.53 12.06.17 Überarbeitung GUI
1.52 14.02.14 Weitere Verbesserungen der Kanalbelegungsanzeige
1.51 02.02.11 Spezialfälle in Kanalbelegungsanzeige behandelt
1.50 13.01.11 Kanalbelegungs-Anzeige für Fremd-Endgeräte korrigiert
1.49 26.08.08 Einstellmöglichkeit der Controller-Nr. für Statusanzeige
1.48 29.05.08 Fenstertitel in "Shamrock CapiDog" geändert
1.47 08.01.07 Konfiguration in Registry statt in shamrock.ini

Funktionsweise und Eigenschaften

CapiDog zeigt den Belegungs-Zustand der B-Kanäle auf einem ISDN-S0-Bus als Taskbar-Symbol an (ein farbiges Rechteck für jeden Kanal) und meldet in einem Fenster bei ankommenden und oft auch bei abgehenden Verbindungen die beteiligten Rufnummern sowie bei installiertem CapiCall sogar die Namen von Gegenstellen. Ferner werden alle ankommenden und erfolgreiche abgehende Verbindungen mit Uhrzeit, Dauer, Dienstekennung und Rufnummer(n) in einer Datei protokolliert.

CapiDog eignet sich derzeit nur für ISDN-Karten von AVM mit einem CAPI-Release ab 3.08, von Scitel ab Herbst 2000, sowie von Gerdes/Primux. Es werden inoffizielle, herstellerspezifische Funktionen der Treibers benutzt. CapiDog kann mehrere S0-Busse gleichzeitig überwachen, wenn Sie eine Vierfachkarte benutzen (AVM-C4, Scitel-QE) oder mehrere ISDN-Karten im PC eingebaut sind (Scitel-QE oder AVM-B1/C2, andere ISDN-Karten wie AVM-Fritz oder A1 eignen sich nicht zum Mehrfach-Einbau in einen PC).

CapiDog funktioniert nur, solange Sie nicht eine andere Applikation starten, die ebenfalls den D-Kanal überwacht, wie etwa der ISDN-Monitor IWatch von AVM. Andere CAPI-Applikationen oder das DFÜ-Netzwerk können dagegen uneingeschränkt benutzt werden und behindern die CapiDog-Anzeige nicht.

Mit einer ISDN-Karte lassen sich im Gegensatz zu teuren ISDN-Analysatoren hardwarebedingt nur solche Informationen anzeigen, die von der Vermittlung bzw. Tk-Anlage an irgend ein Endgerät am jeweiligen S0-Bus gesendet werden, nicht umgekehrt, da für beide Richtungen getrennte Adernpaare vorhanden sind und der ISDN-Adapter nur eine Richtung mitbekommt. Beispielsweise wird bei einem abgehenden Ruf nicht der Ruf selbst, sondern die Antwort der Vermittlung angezeigt, die unter Umständen die gerufene Nummer nicht enthält. Dadurch ergeben sich gewisse Einschränkungen, was den Umfang der anzeigbaren Informationen angeht.

Installation, Betrieb, Deinstallation

CapiDog wird der Einfachkeit halber ohne spezielles Installations-Programm geliefert. Erzeugen Sie bitte zunächst ein leeres Verzeichnis, zum Beispiel C:\Shamrock\CapiDog, entpacken Sie den Inhalt der aus dem Internet geladenen Datei CapiDog.ZIP mit WinZip oder Unzip in dieses Verzeichnis und erzeugen Sie im Windows-Startmenü unter Programme - Autostart eine passende Verknüpfung namens "CapiDog" mit der folgenden Kommandozeile (wie das geht, steht in der Windows-Hilfe!):

C:\Shamrock\CapiDog\CapiDog.exe

Wichtig: Bitte nicht unter C:\Programme oder C:\Program Files installieren!

Das Programm wird dann bei jedem Windows-Start automatisch mit geladen und erscheint als kleines Symbol rechts unten in der Task-Leiste - zunächst in Form von zwei grünen Rechtecken (zwei freie B-Kanäle). Sobald ein Verbindungsaufbau auf dem ISDN-Bus erfolgt, an dem auch die ISDN-Karte angeschlossen ist, wird während der Rufphase das zum jeweiligen Kanal gehörende Symbol in der Task-Leiste erst gelb und während der Verbindung rot.

  Kanal frei
  Rufphase
  Kanal belegt

Sie können mit der linken Maustaste auf das Symbol in der Taskleiste klicken, dann verschwindet oder erscheint das CapiDog-Fenster. Es zeigt die rufende und gerufene Nummer, soweit diese verfügbar sind (siehe FAQ). Die Symbole an seinem oberen Rand bedeuten:

Die CapiDog-Bedienelemente erscheinen auch als Kontext-Menü, wenn man mit der rechten Maustaste auf das CapiDog-Symbol rechts unten in der Taskleiste klickt.

In der CapiDog-Menüleiste gibt es auch die Option "Rücksetzen", womit man die Trace-Datei löschen und die Kanalbelegungs-Anzeige bei Synchronisations-Problemen rücksetzen kann.

Wenn auf demselben Rechner auch die Software CapiCall installiert ist (die preiswerte Version CapiCall-SoHo genügt dafür), werden die Namen von Gegenstellen ggf. aus dem CapiCall-Telefonbuch ermittelt und im CapiDog-Fenster angezeigt. In CapiCall können dabei auch verkürzte Nummern eingegeben werden, z.B. um unabhängig von der rufenden Nebenstelle den Namen einer Firma anzuzeigen. Bitte beachten Sie, dass innerhalb einer Tk-Anlage ggf. eine führende Amts-Null in CapiCall mit eingegeben werden muss, damit die Nummer richtig erkannt wird. Tragen Sie Nummern in CapiCall aber stets ohne Provider-Vorwahl (010xx) ein, da CapiDog diese bei der Suche im Telefonbuch automatisch weglässt.

Um CapiDog später zu deinstallieren, genügt es, das CapiDog-Verzeichnis zu löschen. CapiDog legt keine Daten außerhalb des eigenen Verzeichnisses oder in der Windows-Registry ab, lediglich die gewählten Optionen und die Fensterposition merkt es sich im Abschnitt [CapiCall] der Datei WIN.INI im Windows-Verzeichnis.

Optionen von CapiDog

Im Hauptfenster von CapiDog finden Sie Symbole für häufig gebrauchte Funktionen sowie eine Trace-Option:

Im Menü Datei finden Sie unter dem Punkt Konfiguration folgende weitere Optionen:

In den zwei Listen Warnung bei und Nicht warnen bei können Sie gefährliche und ungefährliche Nummern eintragen. Die spezielle Mehrwertnummer 0900 kann nicht aus der Liste entfernt werden. Beispielsweise können Sie einen Eintrag 0191 unter "Warnen" erstellen und dann die T-Online-Einwahl 01910 bei "Nicht warnen" als Ausnahme eintragen. Es ist nicht erforderlich, diese Nummern mit einer zusätzlichen Provider-Vorwahl wie 01033 aufzuführen, da die deutschen Call-by-Call-Vorwahlen 010xx und 0100xx von CapiDog automatisch erkannt und ignoriert werden.

In der optional erzeugten Protokolldatei wird die Dienstekennung von Verbindungen numerisch festgehalten; die häufigsten Werte sind in der folgenden Übersicht fettgedruckt:

Dienstekennungen in CAPI 2.0
1 Sprache
2 Daten/Standard
3 Daten/Restricted
4 Sprache 3,1 kHz
5 Sprache 7 kHz
6 Video
7 Packet Mode
8 Adapt. 56 kBit/s
9 Daten+Ansagen
16 Sprache digital
17 Fax G2/3
18 Fax G4-I
19 Fax G4-II/III
20,21,23 Telex
22 Videotex
24 X.400/E-Mail
25 X.200/OSI Layer
26 Sprache 7 kHz
27 Videotelefon L1
28 Videotelefon L2

CapiDog merkt sich die gewählten Optionen im Abschnitt [CapiCall] der Datei WIN.INI im Windows-Verzeichnis, so dass sie beim nächsten Programmstart automatisch wieder aktiv sind.

Fragen und Antworten zu CapiDog

Warum eignet sich CapiDog bisher nur für AVM-, Gerdes- und Scitel-Karten?

CapiDog benutzt herstellerspezifische Funktionen des CAPI-2.0-Treibers, da die nötigen D-Kanal-Informationen nicht mit Standard-CAPI-Funktionen abgefragt werden können. Die dafür benutzten Funktionen zur Abfrage von S0-Statusmeldungen sind nicht offiziell dokumentiert. Entsprechende Anfragen an AVM, Gerdes, Scitel oder Shamrock Software sind zwecklos. Bei der CAPI Association, der auch Shamrock Software angehört, wird derzeit überlegt, solche Funktionen als Erweiterung in den offiziellen CAPI-Standard aufzunehmen, so dass dann auch andere Hersteller von ISDN-Karten entsprechende Treiber entwickeln können.

Wieso kann ich 0900 in der Liste gesperrter Nummern nicht löschen?

Sie können statt dessen bestimmte 0900-Nummern in der Liste erlaubter Nummern hinzufügen, beispielsweise 090012345, und so einen Alarm verhindern.

Warum sehe ich bei abgehenden Rufen die Zielnummer oft nicht?

Bei abgehenden Anrufen wird die Zielrufnummer nur dann angezeigt, wenn sie vom Angerufenen bzw. der dortigen Vermittlung als "called number" zurückgemeldet wird, denn die ISDN-Karte sieht nur die von der Vermittlung bzw. Tk-Anlage kommenden Informationen und bekommt von den Daten anderer Endgeräte an die Vermittlung nichts mit. Dieses Dienstmerkmal (COLP = COnnected Line identification Presentation) ist aber leider bei Ihnen vermutlich standardmäßig ausgeschaltet und müsste erst beantragt werden. Wenn es trotzdem nicht geht, ist beim Angerufenen das Dienstmerkmal COLR aktiviert (COnnected Line identification Restriction).

Warum sehe ich bei abgehenden Rufen die Quell-Rufnummer und Dienstekennung oft nicht?

Die von der Vermittlung bei einem abgehenden Gespräch zurückgelieferten Daten enthalten bestenfalls die Zielrufnummer (wenn überhaupt, siehe oben), aber nie die Quellnummer und Dienstekennung. Da CapiDog die ursprünglich vom rufenden Gerät zur Vermittlung gesendeten Daten aus prinzipiellen Gründen nicht mitbekommen kann, ist die abgehende MSN nicht feststellbar. Dasselbe gilt auch für die Dienstekennung, im Protokoll steht für sie deshalb dann 0 (unbekannt). Eine Ausnahme bilden natürlich Rufe, die von der ISDN-Karte selbst ausgehen, z.B. durch das DFÜ-Netzwerk von Windows - hier werden auch die Dienstekennung und Quell-MSN angezeigt, vorausgesetzt, dass in der jeweiligen Applikation überhaupt eine MSN programmiert wurde (siehe z.B. Hilfe zum AVM-Capiport, Register S49 und S50).

Kann man eine unterdrückte Rufnummer ermitteln?

Das geht nur auf Antrag bei der Telekom bzw. Ihrem Telefonnetz-Provider (Fangschaltung). Normalerweise wird eine vom Anrufer unterdrückte Telefonnummer bereits in der Vermittlung gesperrt, wie Sie per CapiDog-Trace leicht nachprüfen können.

Manchmal bleibt ein B-Kanal scheinbar länger belegt, woran liegt das?

CapiDog kann nur passiv mithören, was auf dem Bus passiert, und hat keine Möglichkeit, fehlerhaft empfangene oder verlorene Datenpakete erneut anzufordern. Bei ungünstig verlegten ISDN-Kabeln oder beim Ein- und Ausstecken von Endgeräten bekommt CapiDog deshalb in seltenen Fällen ein Verbindungsende nicht mit und hält den zugehörigen Kanal dann weiterhin für belegt. Zwar bemerkt die aktuelle CapiDog-Version nach spätestens einer Minute an fehlenden D-Kanal-Daten, dass keine Verbindung mehr besteht, aber bei gleichzeitiger Nutzung von D-Kanal-basierenden Datenverbindungen (X.31/Datex-P) würde das nicht funktionieren. Für diese untypische Situation ist die Reset-Option im CapiDog-Menü vorgesehen. Sie löscht gleichzeitig auch eine eventuell vorhandene Trace-Datei.

Was bedeutet eine Anzeige wie 1234 < 5678 im MSN-Feld?

Wenn im MSN-Feld hinter einem Kleiner-Zeichen eine zweite Rufnummer steht, bedeutet das, dass der Anrufer (z.B. 9876) eigentlich die Nummer 5678 angerufen hat. Von dort wurde der Anruf dann auf Ihren Anschluss 1234 umgeleitet. - Leider melden nicht alle Nebenstellen-Anlagen eine solche umleitende Rufnummer, und auch bei der Umleitung z.B. von einem Mobiltelefon ins Festnetz meldet das Mobilnetz die Rufnummer nicht immer. Bei einer Umleitung innerhalb des Festnetzes sieht man die umleitende Rufnummer gewöhnlich dann, wenn das für das umleitende Telefon die Nummernanzeige (CLIP) aktiviert ist.

Warum stellt CapiDog bei der Systemzeit nicht die Stunden?

In einigen Anwendungen läuft die PC-Uhr nicht mit der lokalen Zeit, sondern mit der Weltzeit (GMT, UTC). Da im ISDN aber stets die lokale Zeit gemeldet wird (und auch diese nur bei abgehenden Verbindungen), stellt CapiDog nur die Minuten und Sekunden - aber auch das nur im Minuten-Bereich 05 bis 55, da sonst um die volle Stunde herum die Zeit fälschlich z.B. von 09:01 nicht auf 08:59, sondern auf 09:59 umgestellt würde. Im ISDN wird die Zeit übrigens nur minutengenau gemeldet; deshalb stellt CapiDog die Uhr z.B. bei gemeldeter Zeit 09:05 auf 09:05:59, wenn sie vorher 09:06:02 war, oder auf 09:05:00, wenn sie vorher 09:04:58 war. Dadurch pendelt sich die Systemzeit nach einigen ISDN-Verbindungen praktisch auf die Sekunde genau ein.

Wenn ich ein analoges Telefon benutze, wird nichts angezeigt - wieso?

Wenn Sie die von CapiDog benutzte ISDN-Karte am internen S0-Bus einer Tk-Anlage betreiben, können nur Vorgänge an diesem Bus überwacht werden. Sollten Sie z.B. ein analoges Telefon oder auch eines an einem anderen Bus benutzen, wird CapiDog das nicht bemerken. Wenn Sie die ISDN-Karte dagegen am externen S0-Bus (sozusagen parallel zur Tk-Anlage) anschließen, werden auch alle Gespräche von analogen Telefonen gemeldet.

Bei den angezeigten Rufnummern fehlen teilweise die letzten Ziffern!

Das ist leider ein Fehler in AVM-Treiberversionen bis einschließlich 3.07xx, der sich zwar bei "normalen" Applikationen nicht auswirkt, wohl aber bei dem von CapiDog benutzten D-Kanal-Trace. Bitte besorgen Sie sich einen aktuellen AVM-Treiber ab 3.08. Die Versionsnummer Ihres Treibers sehen Sie am unteren Rand des CapiDog-Fensters.

Gibt es eine Logauswertung z.B. mit der Gesamt-Verbindungsdauer?

Wenn Sie den Microsoft Internet Explorer ab Version 5.0 installiert haben, können Sie dafür das mitgelieferte JScript-Programm CapiDog.HTA benutzen. Es kann Ihnen auch als Grundlage für eigene Erweiterungen dienen: Die Datei kann leicht mit einem Texteditor bearbeitet und ergänzt werden. JScript ist eine Microsoft-spezifische JavaScript-Variante, die in einem HTA-Programm auch den Zugriff auf Dateien erlaubt und dadurch die Logdatei CapiDog.txt lesen kann.

Ist die Kanalbelegung auch auf anderen Netz-Workstations sichtbar?

Die Shamrock-Freeware NetMail enthält ein Popup-Programm POPUP.EXE, das Meldungen via Netzwerk übertragen kann. Dessen Taskbar-Icon - zunächst ein gelbes Gesicht - zeigt daraufhin die ISDN-Kanalbelegung wie bei CapiDog an. CapiDog stellt ferner bei eingeschalteter Option "Uhrzeit" die Systemzeit nicht nur auf dem eigenen Rechner nach, sondern über das Popup-Programm auch auf allen anderen Workstations.

Sobald auf dem CapiDog-PC eine DFÜ-Netzwerk-Verbindung hergestellt wird, blendet das Popup-Programm auf den anderen Workstations rechts unten eine kleine Weltkugel ein. Wenn auf dem CapiDog-Rechner auch eine Proxy-Software für den gemeinsamen Internet-Zugang läuft, können Sie so auf den anderen PCs sehen, ob der Proxy gerade online ist.

Wenn CapiCall von Shamrock installiert ist, können Anrufe mit Nummer und Name auf allen Netzwerk-Workstations gemeldet werden.

Nützliche Links zum Thema ISDN

Auf der Seite www.shamrock.de/freeware/ finden Sie ggf. auch eine neuere Version des Programms CapiDog. Wenn Sie Anregungen zu CapiDog haben, senden Sie bitte eine Mail an Shamrock. Und hier finden Sie weitere nützliche Informationen und Programme zum Thema ISDN:

CapiInfo: Zeigt Infos über Ihre ISDN-Karte an (Freeware)

NetMail: E-Mailserver und -Client (Freeware bis 3 Clients)

CapiFax: Fax- und Faxabruf-Server

CapiCall: Sprachmailbox-/Audiotex-System

ISDN: Technische Informationen zum D-Kanal-Trace

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